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Tagesimpuls

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. (Mk 4,25)

03 Woche im Jahreskreis Donnerstag

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 4, 21-25

In jener Zeit sprach Jesus:
Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter?
Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt.
Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er!
Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben.
Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Tagesimpuls

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. (Mk 4,25)

Warum drückt sich Jesus so schwierig aus? Möchte er, dass wir das Wort leben: „Wer sucht, der wird finden?“ Ist es gut für uns, wenn wir seine Worte nicht so leicht verstehen, weil wir dann nachdenken müssen? Vielleicht ist das die Antwort. Jesus möchte, dass wir – wie Maria – die Worte im Herzen erwägen, meditieren. Das Denken ist eine Gabe Gottes, und diese Gabe sollen wir gebrauchen. Uns sollen die gebratenen Tauben nicht direkt in den Mund fliegen.

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Aber was hat es dann zu bedeuten? Viele finden es unfair. Sie denken an reiche Leute, die ohne ihr Zutun ihren Reichtum vermehren, während die Armen trotz großer Anstrengung immer ärmer werden. Das kann Jesus doch nicht gemeint haben.

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Ich verstehe es so: Es gibt keinen neutralen Zustand. Entweder man entwickelt sich in die positive Richtung, oder man ist auf der Abwärtsspirale. Wenn ich Liebe habe und Liebe schenke, dann werde ich reich beschenkt. Und das Leben wird immer schöner. Das hat nichts mit materiellem Reichtum oder Gesundheit zu tun. Das könnte selbst unter großen Entbehrungen trotzdem so sein. Ich werde immer mehr überflutet von Liebe. Wenn ich dagegen keine Liebe habe, dann wird mein Leben immer schlechter, selbst wenn ich reich und gesund wäre.

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Es geht also um eine Prozesshaftigkeit. Und das bedeutet für uns, dass wir niemals stehen bleiben dürfen. Jeder Tag ist neu. Jeden Tag schenke ich Liebe. Jeden Tag trete ich ein in diesen großen Fluss des Liebe-Schenkens und -Empfangens. Wenn ich mich verweigere, wenn ich geizig bin mit meiner Liebe, dann geht es rückwärts, dann wird mir das genommen, was ich habe. Wenn ich mich wieder bekehre, dann geht es wieder vorwärts.

Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Ich möchte noch betonen, dass die Liebe sich nicht nur auf die Nächstenliebe bezieht. Gemeint ist ebenfalls die Gottesliebe, die Großzügigkeit, mit der ich ihm Raum und Zeit schenke in meinem Leben. Man könnte das Ganze auch in einem sehr einfachen Satz zusammenfassen: „Von Nichts kommt nichts“. Wenn ich schenke, dann werde ich auch beschenkt, dann fließen die Gnaden.

Gebet:

Jesus, ich muss mir deine Liebe nicht verdienen, sie ist schon da. Aber ich muss die Hände öffnen, sowohl zum Empfangen wie auch zum Geben. Wenn ich mich ausschließe aus diesem übergroßen Liebesstrom, dann werde ich nicht glücklich, dann verliert mein Leben seinen Sinn. Bitte hilf mir, dass ich mich immer wieder überwinde, nicht an mir zu kleben, sondern mich für dich und meine Mitmenschen zu öffnen.

Pastor Roland Bohnen

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2 Antworten auf „Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. (Mk 4,25)“

Gott der in Dreieinheit Einer ist, hat Jesus in die Welt aufleuchten lassen. Dies geschah nicht nur am Tag seiner Geburt durch die Unbefleckte Jungfrau Maria, auch ließ Gott Jesus ausstrahlen im rötlichen Licht seines Blutes welches Jesus zum Heil für alle Menschen am Kreuz des Lebens vergossen hat. Um so mehr erstrahlt das himmlische Licht Jesus am Ostermorgen der Tag seiner Auferstehung – der Tag an dem der Tod besiegt wurde für alle Zeit. Geben wir dem Herrn unser Herz, damit Jesus in uns leuchten kann.

@tagesimpuls Vermutlich gilt diese Zusage Jesu für alles, was dem Leben Licht gibt, für Ausprägungen, die empfänglich machen für das Gute.

Neben der Liebe, die da sicher eine wesentliche Rolle spielt, gilt es auch für weitere Tugenden, finde ich.

Also wer zB sich dem Glauben an Gott geöffnet hat, also nicht mehr selber alles kontrollieren muss, der wird darin immer mehr wachsen.

Wer die eigene Kontrolle sucht, wird immer mehr frustriert werden.

#FediKirche #glaube #liebe

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