03 Woche im Jahreskreis Freitag
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 4, 26-34
In jener Zeit sprach Jesus:
Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;
dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.
Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.
Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät.
Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten.
Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.
Tagesimpuls
Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. (Mk 4,27)
Das Reich Gottes entsteht nicht, wenn wir nichts dazu beitragen. Der Bauer muss säen. Alles, was wir für Jesus tun, ist das Säen. Ohne unseren Teil geht es nicht. Aber das Reich Gottes ist auch nicht so, als würde alles von uns abhängen. Das meiste macht Gott, während wir schlafen, während wir es nicht merken.
Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
Wir müssen also immer auseinanderhalten, was wir wirklich tun sollen und wo wir loslassen sollen. Schon öfter wurde das lustige Beispiel erzählt, wo ein Gärtner oben an den Planzen zog, damit sie schneller wachsen sollten. Das geht natürlich nicht. Der Gärtner muss seinen Teil tun. Das ist das Säen. Dazu kommen später noch weiter Aufgaben. Aber das Wesentliche, das eigentliche Wachstum, das macht der Gärtner nicht, das muss er Gott überlassen.
Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
Wenn wir wissen, was unser Teil ist und was nicht, dann haben wir Frieden, selbst wenn unser Wirken äußerlich nicht erfolgreich ist. Dazu müssen wir genau unsere Berufung kennen, dass, wozu wir wirklich in dieses Leben gesandt sind. Und das sollen wir mit Freude tun. Wenn wir uns die Zähne ausbeißen an einer Aufgabe, die nicht wirklich unsere Aufgabe ist, dann verlieren wir den Frieden.
Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
Vielleicht fragt sich mancher, wie man denn am besten seine Berufung erkennt. Für Jesus fühlte sich das an wie eine Speise, also etwas, was ihm guttut. Er sagte: „Meine Speise ist es, den Willen Gottes zu tun.“ Wenn wir in unserer Berufung leben, dann tut uns das gut, so wie wenn man hungrig war und etwas zu essen bekommen hat. Die Mystiker sagen: Wenn wir im Willen Gottes sind, haben wir inneren Frieden.
Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
Aber wenn es um große Lebensentscheidungen geht, dann sollten wir die nicht ganz allein treffen. Dazu brauchen wir einen Begleiter, mit dem wir Fragen besprechen können. Darüber hinaus würde das prophetische Charisma, wenn es wieder mehr Eingang in unsere Kirche fände, uns sehr helfen, in unsere Berufung zu finden. Mir sagte zum Beispiel mal jemand: „Du bist Priester und dazu berufen, den Menschen Jesus zu bringen.“ Damals war ich schon Priester, aber dieses Wort hat sehr in meine Identität gesprochen. Es hat mir sehr gut getan und mir gezeigt, was meine Hauptaufgabe als Priester ist.
Gebet:
Jesus, bitte sprich in unsere Identität hinein! Zeige uns, was unsere Berufung ist! Hilf uns, dass wir uns nicht an Dingen abarbeiten, die nicht unsere Aufgabe sind. Lass uns in deinen Frieden finden, dass wir im richtigen Moment am richtigen Platz sind und deinen Willen tun.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
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Telefon 02456 – 3627
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