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Tagesimpuls

Und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen. (Mk 6,8)

04 Woche im Jahreskreis Donnerstag

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 6, 7-13

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben,
und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,
kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.
Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.
Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.
Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf.
Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Tagesimpuls

Und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen. (Mk 6,8)

Jesus fordert seine Apostel zu einem radikalen Gottvertrauen auf. Sie sollen sich auf nichts stützen außer auf einen Stab. Dieser Stab ist Zeichen der göttlichen Vollmacht. Mose hatte auch einen Stab, mit dem er göttliche Wunder wirken konnte. Das bedeutet, sie sollen sich allein auf Gott stützen, auf seine göttliche Vollmacht, die er ihnen gegeben hat. Sie brauchen keinerlei menschlicher Hilfsmittel, um ihre Sendung auszuführen.

Und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen.

Hier werden die zwölf Apostel ausgesandt. Heute sind aus den Aposteln die Bischöfe geworden, unterstützt vom geweihten Amt, den Priestern und den Diakonen. Dem geweihten Amt sind von Jesus besondere Vollmachten verliehen. Das könnte der Stab andeuten. Ich denke unter anderem an das Sakrament der Krankensalbung, dass in der Ordnung der Kirche den Bischöfen und Priestern vorbehalten ist.

Und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen.

Man muss allerdings auch sehen, dass Jesus die 70 Jünger, als er sie aussendete, ebenfalls mit göttlicher Vollmacht ausgestattet hat. Und auch sie sollten nichts mitnehmen, um radikal auf Gott zu vertrauen. Es gibt also eine große Vergleichbarkeit und nur einen kleinen Unterschied.

Und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen.

In der Lehre der Kirche spiegelt sich das so wieder: Die Kirche spricht vom allgemeinen Priestertum aller Gläubigen und vom besonderen Priestertum im geweihten Amt, also Bischöfe, Priester und Diakone. Das geweihte Amt ist mit dem Stab der Vollmacht ausgestattet, die Sakramente im Namen Jesu Christi für die Gläubigen zu feiern. Das zeigt, dass wir die Gnaden von Christus empfangen müssen. Wir können sie uns nicht selbst nehmen. Wir sind auf den Priester angewiesen, dass er für uns die Sakramente feiert.

Gebet:

Jesus, ich danke dir für die Vollmacht, die du dem geweihten Amt geschenkt hast. Ich danke dir für alle Diakone, Priester und Bischöfe in unserer Kirche. Heute an diesem Priester-Donnerstag* will ich besonders für die Priester beten. Stärke sie im Glauben und hilf ihnen, trotz aller Schwierigkeiten den Mut und den Optimismus nie zu verlieren.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org

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*Am ersten Donnerstag betet die Kirche traditionell für alle Priester. Daher wird dieser Tag Priester-Donnerstag genannt.

Pfarrer-Kreins-Str. 2
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Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
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3 Antworten auf „Und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen. (Mk 6,8)“

Von Reinhard Dismas:
Mit dem Stab ist das so eine Sache, denn bei Matthäus (10,10) und bei Lukas (9,3) betont Jesus ausdrücklich, “keinen“ Stab mit zu nehmen. Nur hier bei Mark erlaubt er den Stab. In meiner deutschen Einheitsübersetzung wird er bei allen drei Evangelisten als “Wanderstab“ bezeichnet.
Auch ich glaube an die besonderen sakramentalen Vollmachten unserer geweihten Priester.
Wie auch bei den Wundern sollte man die Wertigkeit solcher Symbole, wie hier den Stab, nicht überbewerten. Zudem, wenn sie uns so widersprüchlich in den Evangelien übermittelt werden. Lassen wir den Stab daher einen schlichten Wanderstab sein.
Nach meiner Meinung geht es hier nur darum, dass wir uns als Christen auf die Verbreitung der Frohen Botschaft konzentrieren und dabei nicht zuviel Gedanken an materielle Dinge verschwenden, sondern dabei auf Gottes Vorsehung vertrauen.
Ein negatives Beispiel ist da unsere Amtskirche, die sich viel zu sehr um Materielles kümmert und viel zu wenig auf Gottes Vorsehung vertraut.

Sie schreiben, in Ihrer Aussage, dass man das Symbol des Wanderstabes nicht überbewerten soll. Ja, so ist es. Denn das was ich als Mensch oder Organisation überbewerte, kann mich an etwas binden was nicht nach Gottes Willien ist. Hieraus wächst due Tatsache, so wie Sie es beschreiben, dass die Amtskirche sich zu viel um Materiells kümmert. Ja, man kann beim genaueren hinsehen feststellen, dass die Amtskirche und viele ihrer Priester sich um die Göttergüter wie, Macht, Position, Anerkennung und Präsenz versammeln. Dabei das Wohl der Menschen benennen, doch sich selbst dabei nicht aus dem Auge verlieren.
So steht geschrieben in Matthäus 18.9 Schlachter 2000 / Bibel:
Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst. 

Nach dem Evangelium des heutigen Tages; würden es die Priester, welche ja die direkten Berufene Gottes sind wörtlich nehmen, so hätten wir eine Vielzahl von wandelnden und wandernde Gottesmänner. Diese Göttesmänner würden bei Menschen Unterkunft finden, mit Ihnen ins Gespräch kommen, Ihnen zuhören, in die Beichte hinein nehmen und ihnen den Leib Christi geben.
Was der Herr wohl denkt, sieht er auf die Entwicklung der jetzigen Kirche und des Glaubens. Sind es doch wenige seiner Berufenen, die den Sendungsauftrag ernst nehmen und ihren Bischof um Freistellung bitten. So bete ich dafür dass weitete Geistliche Priester oder Ordensleute aber auch die Christen das Wort des Herrn, lesen, hören, befolgen und den Glauben Jesu in die Welt tragen.

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