05 Woche im Jahreskreis Donnerstag
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 7, 24-30
In jener Zeit brach Jesus auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben.
Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen.
Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben.
Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.
Sie erwiderte ihm: Ja, du hast Recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen.
Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen.
Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte.
Tagesimpuls
Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. (Mk 7,29)
Dieses Evangelium ist für uns schwer zu hören. Aber vielleicht musste Jesus wegen uns so reagieren, vielleicht müssen wir hören, dass Jesus auch Nein sagen konnte. Ich kenne viele Menschen, die nicht Nein sagen können. Wahrscheinlich ist es ein Phänomen unserer Zeit. Wir erleben nie gekannte fast unbegrenzte Möglichkeiten. Das verführt zu dem Denken, dass alles möglich ist und alles möglich gemacht werden kann. Die Menschen wollen nichts verpassen, alles mitnehmen, was möglich ist. Auf diesem Hintergrund fällt ein Nein heute vielleicht noch schwerer als in früheren Zeiten.
Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen.
Wie wichtig ist es da, dass Jesus Nein sagen konnte. Auch darin ist er für uns ein Vorbild. Jesus musste nicht alles machen, nicht alles mitnehmen, was sich ihm bot. Jesus konnte Prioritäten setzen. Wenn ich mich für eine Sache entscheide, damit sage ich Nein zu 1000 anderen Sachen. Wenn ich mich für einen Partner entscheide, damit sage ich Nein zu allen anderen. Wir sehen, auch das gelingt dieser Generation nicht mehr.
Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen.
Warum hat Jesus der Frau dann am Ende doch geholfen? Weil die Frau einen solch starken Glauben aktiviert hatte. Man muss sich vorstellen: 2000 Jahre hat Gott das Volk Israel vorbereitet, damit sie den Messias erkennen würden, wenn er kommt. Und für die meisten in Israel hat es doch nichts genützt. Und nun kommt eine Heidin, und sie hat genau diesen Glauben, ohne jegliche Vorbereitung, einfach so! Hier erkennt Jesus die göttliche Gnade, die am Werk ist. Und da Jesus immer nur tut, was er den Vater tun sieht, gibt er ihr nach und hilft ihr.
Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen.
Was die Frau gemacht hat, könnte man als Quengeln bezeichnen. Aber in den Augen Jesu war es das nicht. Es war die Aktivierung des Glaubens, die Wunder möglich macht, die das göttliche Handeln freisetzt. Beten ist nicht Quengeln, Beten ist das Freisetzen eines Gnadenflusses. Da wo im Glauben gebetet wird, können göttliche Gnadenströme freigesetzt werden. Durch das Beten kommen sie zum Fließen, so wie wenn jemand eine Wasserleitung aufdreht. Gott will wirken, aber er braucht dazu unseren Glauben und unsere Gebete.
Gebet:
Jesus, ich danke dir für das Vorbild, dass du Nein sagen konntest. Heute fällt uns das sehr schwer. So viele Menschen sind überfordert und im Stress, weil sie nicht Nein sagen können. Hilf uns, die Prioritäten richtig zu setzen! Und zeige uns, was wir tun und was wir nicht tun sollen.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
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pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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Eine Antwort auf „Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. (Mk 7,29)“
von: Viktor-Maria Stein
ZITAT: Man muss sich vorstellen: 2000 Jahre hat Gott das Volk Israel vorbereitet, damit sie den Messias erkennen würden, wenn er kommt. Und für die meisten in Israel hat es doch nichts genützt.
So ist es auch heute noch in unserer Kirche,
wegen unseres noch sehr schwachen Glaubens. Darum sagt der Herr:
„Glaubet und tuet, es und der Erfolg wird nicht unterm Wege bleiben. Mein an euch gerichtetes, persönliches Wort ist und bleibt im genannten Lorberwerk* vollgültig und keinesfalls in den Werken jener Weiberpropheten vom Schlage einer Bertha Dudde, einer Anita Wolf, einer Ellen G. White, einer G. Wittek oder wer auch immer!
Habt ihr genügend wahrer Nächstenliebe erbracht, habt ihr da genügend des Öls eurer Lampen vorrätig, so erstehe Ich in eurer Seele und ihr werdet sodann selbst von einer nur gelesenen oder gehörten Offenbarung zur Tatsächlichen gewandelt.
Amen. Amen. Amen.
*Das Lorberwerk ist und bleibt das einzige wahre Vaterwort.