Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Mk 9,40)

07 Woche im Jahreskreis Mittwoch

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 9, 38-40

In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.
Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden.
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

Tagesimpuls

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Mk 9,40)

Das Evangelium könnte auch heute passiert sein. Wir sehen, wie in Freikirchen Dämonen ausgetrieben werden, und die Katholiken sagen: „Das dürfen die nicht, das darf nur ein Priester!“

Ich glaube, Jesus hat das gesagt, weil er schon wusste, dass seine Nachfolger, die Christen, sich nie ganz einig sein werden. Es gibt leider immer Spaltungen von Gruppen, die verschiedene Ansichten über den Weg Jesu haben. Aber solange wir alle für Jesus sind, ist Jesus das recht. Wir sollen uns nicht gegenseitig bekämpfen, auch wenn wir verschiedene Meinungen haben. Das Verbindende ist weit stärker als das Trennende. Und wenn wir uns bekämpfen, entwickeln wir uns immer mehr auseinander. Wenn wir jedoch freundschaftlich miteinander umgehen, gibt es sogar eine Chance, dass wir wieder zueinander finden.

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

Apropos Dämonen austreiben, das gehört tatsächlich nach der Aussage von Jesus zum Auftrag aller Christen*, zum Auftrag aller Glaubenden, zum Auftrag der ganzen Kirche. Wir alle sind aufgerufen, den Teufel zu verjagen. Wir wollen doch alle, dass der Heilige Geist in uns lebt, und dass der Teufel keinen Raum in unserem Herzen hat! Die Vorbehalte in der Katholischen Kirche gelten nur für Besessene, aber das ist eine – zum Glück noch – seltene Ausnahme. Die Kirche spricht aber vom „normalen“ Wirken des Bösen. Das sind die Dämonen, die meistens gemeint sind. Und die sollen wir alle vertreiben.

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

Vielleicht darf ich an dieser Stelle ein Einfaches Gebet vorschlagen, das mir viel geholfen hat. Ich bete z.B.: „Im Namen Jesu binde ich alle Dämonen der Unreinheit“, oder: „Im Namen Jesu binde ich alle Dämonen der Angst“. Es gibt sehr viel mehr Gebete, die alle sehr gut sind. Aber dieses Gebet hat mir in der letzten Zeit sehr geholfen, vielleicht weil es so einfach ist.

Gebet:

Jesus, danke, dass wir die Dämonen austreiben dürfen! Danke für alle Christen, auch wenn wir leider nicht alle in der Katholischen Kirche vereint sind. Hilf uns, dass wir mit allen Christen gute Freundschaften leben, damit die Chance immer größer wird, dass wir zur Einheit zusammenfinden.

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* vgl. Mk 16,17

Pastor Roland Bohnen

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