08 Sonntag im Jahreskreis
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 6, 39–45
In jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu seinen Jüngern: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen?
Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt.
Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.
Tagesimpuls
Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. (Lk 6,40)
Der zweite Satz lässt uns aufhorchen. Wir werden wie Jesus sein, wenn wir alles gelernt haben. Im Johannesevangelium sagt Jesus einen ähnlichen Satz, der noch weiter geht: „Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen.“ (Joh 14,12) Also können wir wie Jesus sein und sogar noch größere Werke vollbringen. In seiner Gottheit ist Jesus uns für immer überlegen. Aber in seiner Menschheit ist er ein wahrer Mensch, und daher können wir ihm gleich werden.
Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Als Mensch war Jesus ganz arm. Er hat auf seine göttlichen Fähigkeiten verzichtet. „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.“ (Phil 2,6) Wenn er übernatürliche Werke getan hat, hat der dies in der Kraft des Heiligen Geistes getan. Er sagt: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.“ (Joh 5,19) Somit ist es bei Jesus wirklich so wie bei uns. Er hat in seiner Menschheit keine übernatürlichen Fähigkeiten. Aber er kann durch seine enge Beziehung mit dem Vater erkennen, wann Gott durch ihn im Heiligen Geist Wunder wirken will. Und dann handelt er in göttlicher Vollmacht im Heiligen Geist.
Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Es ist also tatsächlich so, dass wir wie Jesus sein können. Wir sind als Menschen arm, aber genau in dieser Armut werden wir selig gepriesen. Denn in dieser Armut können wir im Heiligen Geist auf Gott hören und durch den Heiligen Geist übernatürliche Werke vollbringen. Daher sandte Jesus die Jünger aus mit dem Befehl: „Heilt die Kranken, treibt Dämonen aus, usw.“ Jesus, will, dass wir wie er, unser Meister, werden, indem auch wir im Heiligen Geist übernatürliche Werke vollbringen. Und Jesus sagt deutlich, dass dies möglich ist und sogar, dass es eintreten wird! Es wird Jünger geben, die ihm nachfolgen und ganz wie er geworden sind.
Gebet:
Jesus, ich glaube dir. Ich danke dir für diese Perspektive. Ich will nicht im Unglauben verharren und denken, dass dies nicht möglich wäre. Ich will damit beginnen, im Heiligen Geist gut auf die Stimme des Vaters zu hören. Ich will mich von dir gebrauchen lassen, dass du auch durch mich übernatürliche Werke im Heiligen Geist vollbringen kannst.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
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pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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Eine Antwort auf „Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein . (Lk 6,40)“
Bis heute danke und bitte ich Gott, dass er mich erfahren lässt, wie sich der Balken im eigenen Augen, schmerzlich anfühlt