Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. (Mt 6,14)

01 Woche der Fastenzeit Dienstag

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 6, 7–15

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.
Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.
So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde.
Gib uns heute das Brot, das wir brauchen!
Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben!
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen!
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Tagesimpuls

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. (Mt 6,14)

Die Heiden meinen, sie würden dann erhört, wenn sie viele Worte machen. Wir dagegen sollen wissen, dass wir dann erhört werden, wenn wir bereit sind, zu vergeben. Es kommt nicht auf die Zahl der Worte an, auch nicht auf die Formulierung, sondern auf die Herzenshaltung. Wenn es auf Worte oder Formulierung ankäme, dann wäre es eine Art Magie. Man muss das Zauberwort sprechen, dann wird man erhört. Aber Gott ist und bleibt immer frei. Er will uns gute Gaben schenken. Er will unsere Herzen heilen. Er will, dass wir glücklich sind.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.

Das Vater unser spiegelt eine Herzenshaltung wider. Es drückt unsere Verehrung und unser Lob für Gott und die Sehnsucht nach seinem Willen aus. Dann sollen wir uns für unsere menschlichen Bedürfnisse an Gott wenden. Dabei geht es nicht nur um das Brot, um das Materielle, sondern vor allem um den inneren Frieden, die Versöhnung und die Erlösung vom Bösen.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.

So, wie wir täglich um Brot bitten müssen, so brauchen wir auch täglich die Kraft zur Vergebung und die Erlösung vom Bösen. Täglich machen sich Menschen an uns schuldig, und täglich werden wir vom Bösen angegriffen. Aber wir dürfen auch wissen, dass wir täglich von Gott Hilfe empfangen können und sollen. Ohne ihn können wir nicht leben, ohne ihn sind wir verloren.

Gebet:

Vater, wir dürfen täglich zu dir beten. Du versorgst uns mit allem. Wir wollen dich loben und beten, dass dein Wille geschehe. Wir brauchen dich jeden Tag. Jeden Tag essen wir, jeden Tag vergeben wir denen, die sich an uns schuldig gemacht haben, jeden Tag brauchen wir Vergebung, und jeden Tag erlöst du uns vom Bösen.

Pastor Roland Bohnen

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