01 Woche der Fastenzeit Freitag
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 5, 20–26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du Narr!,
soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm
und opfere deine Gabe!
Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben
und du wirst ins Gefängnis geworfen.
Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Tagesimpuls
Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! (Mt 5,25)
Diesen Satz kann man sehr tiefsinnig verstehen. Wir sind alle Brüder! Das ist schon das erste. Wir können zwar Streit haben, aber wir bleiben Brüder und Schwestern. Und wir sind alle unterwegs zum Gericht. Wir müssen hier nicht nur das irdische Gericht sehen, sonder auch das göttliche Gericht, zu dem wir unterwegs sind. Und die Zeit vor dem Gericht, die Zeit hier auf der Erde, das ist die Zeit, in der wir mit allen Frieden schließen sollen. Ich erinnere mich an eine Frau, der ich weh getan habe, ich vermute mehr, als es mir damals bewusst war. Als sie wusste, dass sie bald sterben würde, bat sie mich, dass ich sie besuchen komme. Bei dem Besuch hat sie mit mir Frieden geschlossen. Sie wollte nicht mit einem unversöhnten Herzen sterben.
Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist!
Das unversöhnte Herz belastet mich. Es quält mich. Und wenn ich so unversöhnt ins göttliche Gericht komme, kann der Richter mir keinen Frieden schenken. Ich muss so lange leiden, bis die Unversöhntheit aus meinem Herzen herausgegangen ist. Wir können uns dann nicht auf unser Recht berufen. Wenn wir Groll in unserem Herzen tragen, dann ist das unsere Sünde. Und wir kommen wegen unserer Sünden vor den barmherzigen Richter, nicht wegen der Sünden der anderen. In diesem Gericht geht es vor allem um das Verzeihen. Wenn ich verzeihe, dann kehrt der Friede in mein Herz. Dann bin ich bereit für den Himmel.
Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist!
Wir wissen, dass Verzeihen nicht immer leicht ist. Wir brauchen dazu göttliche Hilfe. Aber die bekommen wir auch, wenn wir in einer lebendigen Beziehung zu Gott stehen. Traditionell ausgedrückt heißt das: Wenn wir im Stand der Gnade leben. Wir dürfen auch um Heilung unserer Wunden beten, damit wir fähig werden zum Verzeihen. Das Verzeihen muss unser Ziel sein, für das wir beten. Dann wird sich erfüllen, was Jesus gestern im Evangelium gesagt hat: „Bittet, und es wird euch gegeben!“ (Mt 7,7)
Gebet:
Jesus, du willst, dass wir Frieden haben, dass wir ein versöhntes Herz haben, dass wir bereit sind für den Himmel. Lass uns auf unserem irdischen Weg mit allen Menschen Frieden schließen. Und schenke uns die Gnaden, die wir brauchen, damit wir verzeihen können.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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Eine Antwort auf „Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! (Mt 5,25)“
Aus Liebe zu Jesus Christus und zu Ehre des dreifaltigen Gottes, muß ich als Mensch, als Christ, als gekauftes Kind, immerfort in der Vergebung leben. So hat es uns ja der Gottessohn Jesus Christus, hier auf Erden vorgelebt. Nutzen wir diese Fastenzeit für ein Leben in der Vergebung.