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Tagesimpuls

Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. (Joh 8,58)

05 Woche der Fastenzeit Donnerstag

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Joh 8, 51–59

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden:
Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.
Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden.
Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus?
Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst verherrliche, ist meine Herrlichkeit nichts. Mein Vater ist es, der mich verherrlicht, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.
Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest.
Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.
Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?
Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.
Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel.

Tagesimpuls

Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. (Joh 8,58)

Jesus hatte in dieser Rede schon mehrfach die „Ich bin“-Worte benutzt. Damit bezeichnet er sich als Gott. Bei der Erscheinung an Mose am Dornbusch sagte Gott von sich, er ist der „Ich bin“. Wenn Jesus das mehrfach aufgreift, identifiziert er sich mit dem „Ich bin“, mit Gott, der dem Mose erschienen war. Damit sagt er auch, dass er ewig ist. Das „Ich bin“ ist der Name des ewigen Gottes. Wir können das nicht fassen, weil wir nur die Zeit kennen. Aber für Gott ist Abraham genauso gegenwärtig wie wir heute. Daher sagt Jesus zu Recht, dass er Abraham kennt.

Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.

Auf dem Hintergrund all dieser Worte Jesu ist es sehr unverständlich, wieso Theologen behaupten, Jesus hätte sich selbst nie zu seiner Gottheit bekannt. Erst die Kirche hätte dies nach der Auferstehung von ihm gesagt. Es wird dann argumentiert, er habe sich nur als „Menschensohn“ bezeichnet, aber nie als Gott. Wer so etwas behauptet, den frage ich, ob er denn das Evangelium nie gelesen hat. Aber dann wird behauptet, dass, weil die Evangelien nachösterlich entstanden sind, man all diese Worte Jesus in den Mund gelegt hätte, er selbst hätte sie aber niemals ausgesprochen. Das heißt, man sortiert im Nachhinein, was Jesus gesagt haben soll und was nicht. Aber wer entscheidet das? Das ist die Vorentscheidung des Theologen. Mit welchem Recht kann ein Theologe behaupten, dass Jesus bestimmte Worte nicht gesagt hätte?

Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.

Wenn Jesus sich nicht als Gott bezeichnet hätte, dann würde die Kreuzigung keinen Sinn ergeben, denn die Juden wollten ihn töten, weil er sich als Gott ausgegeben hat. Wir sehen, dass es keinen Sinn ergibt, wenn manche Theologen diese Worte Jesu abstreiten. Gerade weil Jesus dies gesagt hat, wollen sie ihn töten. Lassen wir uns also nicht verwirren! Jesus hat sich im Laufe der Zeit immer deutlicher als der Sohn Gottes offenbart. Das war seine Mission, das war seine Aufgabe, darum ist er in die Welt gekommen.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du zu uns gekommen bist, um dich und damit Gott zu offenbaren. Ich glaube an dich. Ich bekenne mich zu diesem Glauben und lasse mich nicht durch andere Stimmen verwirren.

Pastor Roland Bohnen

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2 Antworten auf „Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. (Joh 8,58)“

„Mit welchem Recht kann ein Theologe behaupten, dass Jesus bestimmte Worte nicht gesagt hätte?“

Weil sie nicht begreifen wollen, dass die Kirche sich nur auf die Erfahrung der Einmaligkeit und Unfassbarkeit SEINER Offenbarung in der Auferstehung gegründet hat. Sie haben Angst vor IHM, denn das Heilsgeschehen hat die Konsequenz zur Entscheidung für oder gegen ihn. Zu Recht!
„denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. … denn sie fürchteten sich.“ Mk 16,8
Das ist die Reaktion vor IHM als die Wahrheit schlechthin. Es ist das Kennzeichen der Welt, die IHN nicht kennen w i l l .

Nachtrag:
„Erst wenn der Mensch die eigene Sicherheit und Selbstbehauptung aufgibt, wird er fähig zu glauben. Und nur wenn er glaubt, hat er das Leben. Wer aber nicht glaubt, der wird bald Steine finden, um sie auf Jesus zu werfen. Und Jesus wird sich vor ihm verbergen.“ SCHOTT, Kommentierung zum heutigen Tagesevangelium.

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