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Tagesimpuls

Einer von euch wird mich ausliefern. (Mt 26,21)

Karwoche Mittwoch

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 26, 14–25

In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohepriestern
und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie boten ihm dreißig Silberstücke.
Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern.
Da wurden sie sehr traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete: Der die Hand mit mir in die Schüssel eintunkt, wird mich ausliefern.
Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen,
durch den der Menschensohn ausgeliefert wird! Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
Da fragte Judas, der ihn auslieferte: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus antwortete: Du sagst es.

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Einer von euch wird mich ausliefern. (Mt 26,21)

Auch hier wird wieder betont, wie sehr Jesus Herr der Lage ist. Er wird nicht hinterlistig getäuscht. Er durchschaut die List und lässt dem Unheil seinen Lauf, obwohl er viele Möglichkeiten gehabt hätte, die Dinge zu beeinflussen. Sein Motiv ist das Gottvertrauen. Er weiß, dass Gott alles zum Guten lenken wird. Er weiß, dass sein Opfer die Erlösung für die ganze Menschheit bewirken wird. Er will es so, was wie gesagt nicht heißt, dass er das Böse will. Er will nicht das Böse. Aber nachdem es so ist, dass das Böse in der Welt herrscht und die Menschen ins Verderben stürzt, da will er sich dem Bösen unterwerfen um es auf diese Art und Weise zu besiegen und uns Menschen Rettung zu verschaffen.

Einer von euch wird mich ausliefern.

Es gibt Zeiten, wo Gott uns in einen Kampf stellt, wo wir Position beziehen sollen, wo wir aktiv werden sollen, wo wir etwas sagen sollen. Wenn es so ist, dann sind wir dies den Menschen schuldig, und wenn wir passiv blieben, dann würden wir uns schuldig machen, weil wir unsere Berufung nicht gelebt hätten. Es gibt aber auch Zeiten, wo wir uns ergeben sollen, wo wir nicht kämpfen sollen, wo wir mit Jesus leiden und genau dadurch das Böse überwinden sollen. Wir müssen in jeder Situation Gott fragen und den Willen Gottes suchen.

Einer von euch wird mich ausliefern.

Die Kirche lehrt, dass ein Martyrium freiwillig ist, niemals moralisch geboten. Es ist keine Sünde, wenn jemand sein Leben rettet. Es ist aber auch keine Sünde, wenn jemand sein Leben hingibt. Es ist eine freie Entscheidung. Man soll aber nicht denken, dass es immer der schwerere Weg ist, wenn man sein Leben aufopfert. Es kann auch der schwerere Weg sein, wenn man kämpft um das Gute und nicht so schnell nachgibt. Beide Wege, sich ergeben oder kämpfen, sind Kreuzwege. Und wir müssen jeweils von Gott her erkennen, wozu er uns ruft.

Gebet:

Jesus, ich bin bereit für dich zu kämpfen oder zu leiden. Bitte hilf mir dabei. Zeige mir, was unabänderlich ist und was ich annehmen soll, zeige mir aber auch, wo ich etwas beeinflussen kann und wo ich kämpfen soll. Danke, dass ich auf deinen Beistand zählen kann. Heiliger Geist, bitte hilf mir.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org

Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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4 Antworten auf „Einer von euch wird mich ausliefern. (Mt 26,21)“

von: Viktor-Maria Stein, Eggenfelden
Persönliche Gedanken zum Evangelium.

FRAGE: Könnten und würden wir auch so gelassen bleiben, wenn wir wüsten was uns bevor steht, wie Jesus?!
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Denken wir daran, daß wir unsere Sünden zwar vor anderen Menschen, aber nicht vor Gott verbergen können, der nämlich im Verborgenen sieht. Jesus, wahrer Gott und wahrer Mensch, sieht und kennt alles. Er kennt, was in unseren Herzen ist, und wozu wir fähig sind. Nichts entzieht sich seinem Blick. Wir sollten uns nichts vormachen und, gleich nachdem wir uns selbst gegenüber ehrlich gewesen sind, sollten wir auf Jesus blicken und ihn fragen: «Bin ich es etwa?» (vgl. Mt 26,22).

BEDENKEN WIR: „Indem Er uns liebt, lädt uns Jesus dazu ein, uns mit Gott zu versöhnen und zu Ihm zurückzukehren, um uns selbst wiederzufinden“.

Blicken wir auf Jesus, lauschen wir seinen Worten zu und bitten wir um die Gnade der Hingabe in der Einigung mit seinem Kreuzesopfer. – Halleluja und Amen.

In diesem Sinne, Gelobt sei Jesus-Christus, in Ewigkeit – Amen.

Lieber Viktor-Maria Stein,
Vielen Dank für Ihren Kommentar, den ich aufmerksam gelesen habe und sehr positiv finde.
Dazu nur noch einmal die kleine Anmerkung, dass es schön wäre, wenn Sie in Zukunft ein Zitat, hier ist es aus dem heutigen “evangeli.de“ kurz vermerken würden (Hallo, hab gerade was Interessantes bei xxxx gelesen), damit wir alle wissen, dass es sich bei ihrem Kommentar um ein Zitat handelt.

Vielen Dank und bis dann 🙏🏾🌈🙏👍😊👋

Von Reinhard Dismas:
Sowohl bei Johanmes in der vorangegangenen Lesung, als auch hier bei Matthäus, enttarnt Jesus vor allen Jüngern eindeutig den Verräter. Warum hat sich keiner seiner Tischgenossen gerührt und ihn dingfest gemacht?
Ich glaube wir müssen uns beim Abendmahl die Bilder von Rembrandt oder Leonardo usw. aus dem Kopf schlagen. Bleiben wir doch bei der Information aus den Evangelien. Da saß nicht eine Gruppe Menschen relativ besinnlich bei ein paar Broten mit einigen Fischen und einem halben Liter Wein am Tisch. Die lagen da alle auf weichen großen Kissen am Boden und in der Mitte standen Unmengen an herrlichen Speisen, Fleisch in großen Schüsseln und vor allem literweise Wein. Jeder der schon mal mit Menschen aus Nahost gefeiert hat, kann das nachvollziehen. Alle redeten durcheinander, kreuz und quer, es war sehr laut und wurde viel gelacht. Jesus war gerade als neuer König David in Jerusalem eingezogen. Die Jünger waren sicher, das Reden von Tod und Leid war vom Meister garnicht so ernst gemeint. Sie hatten genug Grund eine zünftige Party abzuziehen.
Haben sie schon einmal, am Tag nach einer wilden Feier, bei den Erzählungen der anderen Gäste sagen müssen:“Hab ich garnicht mitgekriegt!“? Ich glaube da liegt die Antwort auf die von mir gestellte Frage.

Danke Pastor Bohnen und bis dann 🙏🏾🌈🙏👍😊👋

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