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Tagesimpuls

Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie. (Mt 13,46)

17 Woche im Jahreskreis Mittwoch

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 13, 44–46

In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker.
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
Als er eine besonders wertvolle Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie.

Tagesimpuls

Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie. (Mt 13,46)

Den Sehern von Medugorje sagte Maria einmal: „Betet so lange, bis das Gebet euch zur Freude wird!“ Einige kennen diese Erfahrung, dass man für das Reich Gottes alles eintauschen würde. Ich durfte diese Erfahrung auch machen, dass das Reich Gottes so glücklich macht, dass man nichts auf der Welt lieber haben möchte. Es ist wirklich ein unbeschreibliches Glück!

Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie.

Leider schieben sich andere Erfahrungen wieder in den Vordergrund. Und das ist eine Kopfsache, es ist eine Sache der Gedanken. Irgendetwas findet man wichtig, irgendetwas will man unbedingt haben oder erreichen. Bei Esau war es ein Linsengericht, weil er nach einem langen Tag hungrig war. Dagegen wurde aus dem Koreakrieg erzählt, dass eine Gruppe amerikanischer Soldaten, nachdem sie sich aus einem Gefangenenlager hatten befreien können, nach drei Tagen ausgehungert in Sicherheit bei ihrer Truppe ankamen und man ihnen zu essen anbot, das aber ablehnten, weil sie erst die Eucharistie feiern wollten. Danach haben sie auch gegessen und getrunken.

Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie.

Grundsätzlich würden alle zustimmen, dass das Reich Gottes am Wichtigsten ist. Wenn aber jemand sagen würde: „Dann kannst du ja heute mal auf eine Mahlzeit verzichten“, dann würde es wenigstens einigen von uns doch schwer fallen. Es muss nicht das Essen sein, das war nur ein Beispiel. Aber was würde ich verkaufen? Und es geht in dem Gleichnis nicht einmal darum, dass ich mir etwas aussuche, was ich dann um Jesus Willen „verkaufe“, also worauf ich für ihn verzichte – nein, im Gleichnis spricht Jesus davon, alles für ihn zu verkaufen. Ich soll also an gar nichts mehr hängen, alles für ihn loslassen, wenn es darauf ankommt.

Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie.

Mit diesem Evangelium können wir eine Gewissenserforschung machen. Woran hänge ich? Was würde mir schwer fallen, für ihn zu verkaufen. Und das, was uns dazu einfällt, dann beichten.

Gebet:

Jesus, obwohl ich die Erfahrung gemacht habe, wie sehr glücklich du allein machst, habe ich im Laufe der Zeit doch begonnen, andere Dinge wichtiger zu nehmen. Hilf mir, dass ich immer wieder in diese Erfahrung zurückkehre, wie glücklich du machst. Hilf mir, alle Widerstände zu überwinden, die mich davon abhalten.

Pastor Roland Bohnen

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