28 Woche im Jahreskreis Montag
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 11, 29–32
In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, begann er zu sprechen: Diese Generation ist eine böse Generation. Sie fordert ein Zeichen;
aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden außer das Zeichen des Jona.
Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.
Die Königin des Südens wird beim Gericht mit den Männern dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo.
Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona.
Tagesimpuls
Sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona. (Lk 11,39)
Jona hat keine Wunder gewirkt in Ninive. Die Menschen in Ninive hatten sich von ihren bösen Taten abgewendet nur, weil Jona gepredigt hatte. Für manche Menschen ist die Predigt das Wichtigste, damit sie sich bekehren. Am Pfingstfest hatte Petrus gepredigt, und 3000 Menschen hatten sich bekehrt. Petrus hatte mit seinen Worten ihr Herz berührt.
Sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona.
Aber hier hören die Menschen nicht auf Jesus. Sie wollen an seine Botschaft nicht glauben. Sie fordern ein Zeichen, das bestätigt, dass er Gott ist. Was mich persönlich wundert ist die Tatsache, dass Jesus schon viele Wunder gewirkt hatte, genau um dies zu bestätigen. Aber offensichtlich erkennen die Menschen seine Wunder nicht als Zeichen seiner Göttlichkeit an.
Sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona.
Darauf erwidert Jesus zwei Dinge. Zum einen wird ihnen das Zeichen seines Todes und seiner Auferstehung geschenkt. Zum anderen hält er ihnen vor, dass die Menschen von Ninive sich ohne Zeichen und Wunder zu guten Taten bekehrt hatten. Und die Königin von Saba hat in Salomo eine göttliche Weisheit erkannt. Das alles war wenig im Vergleich zu Jesus, dessen Gottheit die Menschen seiner Zeit nicht erkennen wollen.
Sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona.
Für mich bedeutet dies, dass sowohl die Predigt als auch das Wirken von Wundern an Grenzen stoßen. Manche lassen sich von einer Predigt nicht berühren, manche glauben nicht an Wunder, selbst wenn sie sie sehen. Das letzte, was ihnen noch geschenkt werden kann, ist das Zeichen von Kreuz und Auferstehung. Darin erkenne ich, dass sich das nicht nur auf Jesus bezieht, sondern auch auf uns. Durch unsere liebende Hingabe können Menschen gerettet werden, die auf Worte und Zeichen nicht reagieren. Die Märtyrer haben ihr Leben geschenkt und sind damit Jesus gleich geworden. Und es gibt ein Wort aus der Tradition der Kirche: „Das Blut der Märtyrer ist der Same für den Glauben.“ Durch das Zeugnis der Liebe können Menschen noch erreicht werden.
Gebet:
Jesus, wir bemühen uns, deine Worte zu verkündigen und zu beten, dass Menschen Zeichen empfangen. Darüber hinaus brauchst du auch unsere Hingabe, damit die Menschen daran deine Liebe erkennen. Bitte hilf uns und schenke uns die Kraft dazu. Amen.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
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