Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden. (Lk 11,51)

28 Woche im Jahreskreis Donnerstag

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 11, 47–54

In jener Zeit sprach Jesus:
Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden.
Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten.
Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen,
damit das Blut aller Propheten, das seit der Erschaffung der Welt vergossen worden ist, von dieser Generation gefordert wird,
vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharías, der zwischen Altar und Tempelhaus umgebracht wurde. Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden.
Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.
Als Jesus von dort weggegangen war, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen;
sie lauerten ihm auf, um ihn in seinen eigenen Worten zu fangen.

Tagesimpuls

Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden. (Lk 11,51)

Ich glaube, dass wir Menschen dazu neigen, dass wir einfach in Ruhe gelassen werden wollen. Aber wir leben oberflächlich und in Sünde. Allerdings haben wir uns so sehr an die Sünde gewöhnt, dass sie zur Routine geworden ist, zu schlechten Gewohnheiten. Aber darin wollen wir nicht gestört werden. Wenn nun ein Prophet oder schließlich Jesus kommt und uns zur Umkehr aufruft, dann ist das ein Störfaktor, den wir am liebsten ignorieren oder loswerden wollen.

Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden.

Aber da sagt Jesus etwas sehr Bedrohliches. Er spricht von Rache Gottes. All das Unrecht, dass man den Propheten getan hat, weil man nicht auf sie hörte, soll nun an dieser Generation gerächt werden. Wie sollen wir das verstehen? Jesus ist durch seine Menschwerdung Teil dieser Generation geworden. Es wird an ihm gerächt. Er nimmt die Strafe für die Menschheit auf sich. Wenn er gekreuzigt wird, dann wird alles gerächt, was die Menschen den Propheten angetan haben, angefangen von Abel bis zu Zacharias.

Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden.

Damit sagt Jesus, dass es einen Ausgleich gibt für alles Unrecht, was Menschen angetan wurde. Und sein Kreuzesopfer wirkt nicht nur auf die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft hinein. Daher sagte Paulus, dass Jesus in der Mitte der Zeit gekommen ist. So konnte er die Menschen vergangener wie auch die Menschen zukünftiger Generationen retten. Es gibt wohl einen Unterschied: Viele Propheten hätten gern gesehen, was wir Christen nun sehen durften und dürfen, seit Jesus erschienen ist.

Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden.

Was bedeutet das für uns?

1. Wir sollen bereit sein, uns aufrütteln zu lassen, und die Propheten, die Gott uns sendet, nicht abweisen. Wir sollen unsere Gewohnheiten prüfen, ob da nicht auch noch so manche Sünden drin stecken, die uns wenig bewusst sind.
2. Wir machen uns bewusst, dass Jesus für unsere Sünden gesühnt hat. All das Übel, was durch die Sünden entstanden ist, hat er am Kreuz gebüßt. Und durch jede Sünde machen wir sein Kreuz schwerer. Jede Sünde von uns ist wie ein weiterer Nagel, den wir in Jesus hineinschlagen. Unsere Sünden werden „gerächt“, aber nicht an uns, sondern an ihm.
3. Wir verbinden uns mit seinem Kreuzesopfer durch die Messe und durch die Beichte. Wir wollen die Kraft seines Opfers für unser Leben annehmen und uns durch sein kostbares Blut reinigen lassen.

Gebet:

Jesus, du hast die Strafe für alle Sünden auf dich genommen. An deiner Generation wurde es gerächt, an dir. Bitte verzeih uns unsere Sünden! Wir wollen zu dir in die Beichte kommen, um dein kostbares Blut in Anspruch zu nehmen. Wir wollen zu dir in die Messe kommen, damit dein kostbares Blut, das wir in der Kommunion empfangen, in uns fließen kann.

Pastor Roland Bohnen

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