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Tagesimpuls

Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! (Lk 12,15)

29 Woche im Jahreskreis Montag

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 12, 13–21

In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen!
Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt?
Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.
Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.
Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.
Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen.
Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!
Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?
So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.

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Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! (Lk 12,15)

Dieses Evangelium ist sehr einfach zu verstehen. Da gibt es nichts zu interpretieren. Es ist eine klare Botschaft. Die Habgier zerstört die Liebe, und damit zerstört die Habgier unsere Seele. Die Habgier ist eine Versuchung, eine Lüge, eine Art Hirngespinst, so wie wenn jemand Dinge sieht, die gar nicht existieren, aber fest daran glaubt. Man meint, dass man nicht genug hätte, dass man mehr vorsorgen müsse, dass man ohne die Vorsorge in Schwierigkeiten kommen würde. Das ist eine Sucht. Man hat nie genug. Und dazu kommt noch, dass man Angst hat, dass man wieder etwas verlieren könnte von seinem Besitz.

Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier!

Jesus sagt: „jede Art der Habgier“. Es gibt also verschiedene Arten. Wenn ich darüber nachdenke, welche Arten es geben könnte, fällt mir der Neid ein, auch so ein Hirngespinst, das nicht real existiert, sondern nur in unserer Phantasie. Man meint immer, dass man zu kurz gekommen wäre, dass die anderen Geschwister bevorzugt worden wären. Daran leidet man sein Leben lang, und immer hat man nur das eine Ziel, dass man wenigstens genauso viel oder möglichst noch mehr bekommt als die anderen. Neid ist eine schreckliche Krankheit, die die Beziehungen sinnlos zerstört.

Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier!

Paulus sagt, dass man lieber Unrecht erleiden solle als mit seinem Bruder vor Gericht zu gehen (1 Kor 6). Das zeugt von einem tiefen Glauben, dass Gott sich sowieso um alles kümmert. Ich muss nicht genau mein exaktes Erbe bekommen. Ich bekomme von Gott sowieso alles, was ich brauche. Es ist wie, als wenn Gott uns eine Million schenkt, und wir streiten mit unseren Geschwistern über 10 Euro. Das haben wir als Kinder Gottes nicht nötig.

Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier!

Jesus macht deutlich, dass bei einem solchen Erbstreit ein seelisches Problem (die Habgier) dahinter steckt, was von der äußeren Realität vielleicht getriggert wurde, aber eigentlich nichts damit zu tun hat. Man müsste also besser zur Beichte gehen und Heilung für sein seelisches Problem suchen.

Gebet:

Jesus, bitte bewahre uns vor den Versuchungen der Habsucht. Hilf uns, ganz fest auf dich zu vertrauen, dass du für uns sorgst. Lass uns die seelischen Probleme entdecken, die hinter unserem Streit stecken, und hilf uns, Heilung zu finden.

Pastor Roland Bohnen

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