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Tagesimpuls

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! (Lk 12,37)

29 Woche im Jahreskreis Dienstag

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 12, 35–38

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Eure Hüften sollen gegürtet sein und eure Lampen brennen!
Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft!
Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.
Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach – selig sind sie.

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Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! (Lk 12,37)

Man kann das Evangelium auf den Tod beziehen. Wenn man stirbt, bedeutet das, dass Jesus zu mir kommt und mich abholt. Ich meine, man könnte und sollte es auch auf das Leben beziehen. Es gibt Momente, wo Jesus in besonderer Weise zu mir kommt, Momente der Heimsuchung, wie z.B. Elisabeth es erlebt hat, als die mit Jesus schwangere Maria zu ihr kam.

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!

Man könnte sich fragen, wieso Jesus in besonderer Weise zu mir kommen kann, wenn er doch immer da ist. Aber wir können nicht bestreiten, dass es besondere göttliche Momente im Leben geben kann. Wenn ich z.B. an den Besuch des Engels Gabriel bei Maria denke. Zu Beginn wird ausgesagt, dass er zu ihr kommt, und am Ende heißt es, dass er wieder ging. Es war eine besondere Gnadenzeit, die am Beginn und am Ende abgegrenzt war. Ich denke auch an die Seher, denen Erscheinungen zuteil werden. Es gibt eine besondere Uhrzeit der Erscheinung, einen besonderen Tag. Es ist nicht alles immer gleich. Und man kann auch nicht sagen, dass die Momente, in denen die göttliche Präsenz nicht so da war, Zeiten der Sünde gewesen wären. Zumindest bei Maria können wir sicher sagen, dass sie keine sündigen Phasen in ihrem Leben hatte. Sie war immer voll der Gnade, und doch hat sie besondere Gnadenstunden erlebt.

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!

Bei uns sündigen Menschen ist es anders. Es kann sein, dass wir nicht im Stand der Gnade leben und uns daher eine göttliche Begegnung nicht geschenkt werden kann. Es kann aber auch bei uns sein, dass wir in der Gnade Gottes leben, aber dennoch gibt es darüber hinaus besondere Gnadenmomente, wo der Herr zu uns kommt. Und dafür sollen wir wachsam sein. Wir sollen diese Heimsuchungen nicht verpassen, sozusagen nicht verschlafen.

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!

Ich denke an Zeiten der eucharistischen Anbetung. Dann ist der Herr sicher da! Und dennoch kann es während der Anbetungen besondere Momente geben, wo Jesus zu mir spricht, wo ich eine Tiefe in der Begegnung erleben darf, die ich sonst nicht so oft erlebe. Ich möchte für solche Augenblicke wachsam sein. Es lohnt sich, darauf zu warten, auch wenn man lange warten muss. In dem Moment, wo der Herr kommt, bereut man all die Ungeduld, die man vorher hatte. Dann spürt man: Dafür hat sich alles gelohnt, das Warten, das Aushalten, die Stunden, die scheinbar nicht so erfüllt waren. Wenn der Herr uns wachend findet, dann sind wir tatsächlich selig.

Gebet:

Jesus, ich will wach sein für dein Kommen. So oft bin ich eingeschlafen, war ich ungeduldig. Bitte verzeih mir, wenn es mir so gegangen ist wie den Jüngern in Getsemani. Ich nehme mir vor, wach zu sein, damit ich erkenne, wenn du zu mir kommen möchtest.

Pastor Roland Bohnen

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2 Antworten auf „Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! (Lk 12,37)“

Das haben sie wieder sehr schön geschrieben . Beim Morgengebet ist es manchmal , dass
ein Gebet oder Bibelvers auf einmal zu mir „spricht “ oder ein Lobpreislied in mir aufsteigt .
Ich habe mich sehr gefreut über das Evangelium heute . Ja , es ist schön zu wachen und zu
beten , weil es erfahrbar werden kann , daß der Herr kommt
UND UNS BEDIENT … z.B. uns Freude schenkt , oder die Sünden abwäscht , oder ….

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