Er wählte aus ihnen zwölf aus. (Lk 6,13)

Heiliger Simon und Heiliger Judas

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 6, 12-19

In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.
Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.
Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,
Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon
strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.
Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

Tagesimpuls

Er wählte aus ihnen zwölf aus. (Lk 6,13)

Heute ist ein Festtag, und deswegen wird die Fortsetzung der Evangelientexte unterbrochen und ein eigener Evangelientext zum Festtag genommen. Es gibt neben den Festtagen auch Gedenktage, die eine geringere Bedeutung haben. Die Gedenktage haben zwar alle auch eigene Lesungs- und Evangelientexte. Aber die sollten nur in Ausnahmefällen benutzt werden. Nach Möglichkeit sollte immer die Fortsetzungslesung in den Messen gelesen werden, damit die Gläubigen, die die täglich die Messe feiern, das Wort Gottes im Zusammenhang hören können. Aber nicht alle Priester machen das. Häufig erlebe ich, dass Priester immer die eigenen Texte nehmen, auch bei Gedenktagen, obwohl die Fortsetzungslesungen besser wären. Ich selbst halte mich immer an die Vorgaben der Liturgie und nehme die eigenen Texte wirklich nur bei Festen und Hochfesten. Daher habe ich manchmal ein anderes Evangelium als das, was in anderen Messen vorgetragen wird.*

Er wählte aus ihnen zwölf aus.

Wie gesagt, heute ist ein Apostelfest, und heute gibt es eigene Texte. Jesus wählt die Apostel aus. Wir könnten auch unseren Namen einmal einsetzen, denn auch wir sind von ihm auserwählt – nicht zum Apostel, aber auch wir sind etwas Besonderes in den Augen Jesu, auch ich habe einen besonderen Ruf. Wir müssen nicht das machen, was andere machen. Wenn wir es trotzdem versuchen würden, dann würden wir unglücklich. Glücklich werden wir nur in dem Ruf, den Jesus uns schenkt.

Er wählte aus ihnen zwölf aus.

Jesus hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Er hat die ganze Nacht vorher gebetet. Dies ist ein wunderbares Vorbild für uns. Auch wir müssen manchmal wichtige Entscheidungen im Gebet vorbereiten. Nur wenn wir Gott fragen und seine Antwort abwarten, können wir einigermaßen sicher gehen, dass wir das Richtige tun.

Er wählte aus ihnen zwölf aus.

Jesus weiß, dass er zu allen Menschen auf der ganzen Welt gesandt ist, auch zu allen Generationen. Daher muss er Menschen berufen, die seine Sendung weiter tragen. Und er beruft bis heute immer Menschen in seinen Dienst. Wir können uns fragen: Wie geht es mir mit meiner Berufung? Bin ich schon voll in meiner Berufung angekommen? Wie geht es mir mit denen, die mit mir gemeinsam berufen sind, mit der Kirche? Die Jünger Jesus hatten sich nicht immer gut verstanden. Sie waren sehr unterschiedlich. Aber sie sollten zusammenarbeiten. Jesus hat sie zu einem gemeinsamen Dienst gerufen. So ist es auch bei uns. Ich kann nicht sagen: „Ich folge Jesus, aber die anderen, die Gemeinschaft, die Kirche interessieren mich nicht.“ Wir sollen gemeinsam wirken, auch wenn es nicht immer leicht ist.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du mich berufen hast. Ich danke dir für meine Berufung. Ich will mich nicht vergleichen, sondern auf meinem Weg die Erfüllung finden und den anderen dienen. Bitte hilf mir auch, meinen Weg in der Gemeinschaft zu gehen, auch wenn es nicht immer leicht ist.

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*Allgemeine Einführung in das Lektionar (AEL) Nr. 83:

„Die fortlaufende Lesung der Heiligen Schrift wird nur durch die Feste und Hochfeste des Herrn sowie durch Feste und Hochfeste der Heiligen unterbrochen. Auf diese Weise können die Gläubigen bei der täglichen Feier der Messe die wichtigsten Teile der Heiligen Schrift in einem gewissen Zusammenhang hören.“

Pastor Roland Bohnen

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