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Tagesimpuls

Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob s eine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? (Lk 14,28)

31 Woche im Jahreskreis Mittwoch

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 14, 25–33

In jener Zeit begleiteten viele Menschen Jesus; da wandte er sich an sie
und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.
Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, der kann nicht mein Jünger sein.
Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertigstellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten
und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.
Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?
Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden.
Ebenso kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Tagesimpuls

Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? (Lk 14,28)

Bevor wir Jünger Jesu werden wollen, sollen wir uns genau überlegen, was das bedeutet. Immer wieder erzählen mir Menschen, die begonnen haben, Jesus nachzufolgen: „Jetzt wird es langsam schwierig. Jetzt beginnen die Leute über mich zu reden, weil ich so oft in die Kirche gehe.“ Solange man sich im Mittelfeld aufhält und nicht zu oft zur Kirche geht, sagt keiner was. Aber wenn man sich wirklich beginnt zu engagieren, führt das oft zum Bruch. Viele ernten auch Unverständnis aus ihren Familien. Außenstehende können die Veränderung, die ein Jünger Jesu mitmacht, nicht nachvollziehen und halten das für etwas Gefährliches.

Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?

Wir sollen also rechtzeitig überlegen, was der Weg Jesu bedeutet. Nicht alle werden zustimmen. Manche Freundschaften werden brechen. Manches kann ich nicht mehr mitmachen, weil es meinem Glauben widerspricht. Dafür tun sich natürlich ganz neue Welten für mich auf. Aber den Preis sollen wir realistisch betrachten.

Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?

Ich frage mich: Sagen wir das so direkt in unserer Verkündigung. Da wir durch den Wohlstand in eine Spaßgesellschaft abgerutscht sind, ist der Spaß nun unser Hauptanliegen geworden. Macht es Spaß, bringt es mir etwas? Das sind die Fragen, die die Menschen heute stellen. Und haben wir uns in der Verkündigung nicht schon weit darauf eingestellt? Ich sage auch oft: „Jesus ist die Quelle der Freude! Wenn du den Weg mit Jesus gehst, dann wirst du glücklich“, und vieles mehr. Ich sage also auch: „Es bringt dir etwas“. Ich möchte, dass es den Menschen Spaß macht, dass es in unsere Spaßgesellschaft hineinpasst. Wenn mir jemand sagt, dass die Kirche langweilig wäre, dann trifft mich das. Aber was würde Jesus sagen?

Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?

Jesus würde sagen: „Es macht nicht immer Spaß. Es kostet auch etwas. Überleg es dir gut!“ Natürlich will Jesus keinen Menschen davon abbringen, ihm zu folgen. Er will uns im Grunde nur beschützen. Wenn wir zu sehr mit falschen Erwartungen an die Nachfolge herangehen, dann würden wir früher oder später enttäuscht. Und dann wäre die Gefahr, dass wir uns abwenden, sehr groß. Zur Nachfolge gehört eben auch die Umkehr, man muss es wirklich wollen, und man muss auch manches aushalten und manches dafür zurückstellen. Diese Realität dürfen wir nicht verschweigen.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns reinen Wein einschenkst. Wir sollen nicht in der Illusion leben, alles würde nur Spaß machen. Jede Entscheidung ist auch mit Kosten verbunden, auch die Entscheidung für dich. Hilf uns, dass wir die Wichtigkeit der Umkehr verkünden, aber hilf uns, dass wir es so tun, dass die Menschen nicht von vorn herein abgeschreckt sind.

Pastor Roland Bohnen

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2 Antworten auf „Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob s eine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? (Lk 14,28)“

ja, ich wünsche mir, dass viel mehr seelsorger klartext sprechen – die botschaft jesu ist ganz klar und man sollte sich mehr damit beschäftigen, wie man die menschen zum nachdenken bringt als damit, möglichst wenig ärgernis zu verursachen; das führt letztlich zum gegenteiligen ergebnis, nämlich zur mittelmäßigkeit oder zur ablehnung

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