02 Woche im Jahreskreis Freitag
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 3, 13-19
In jener Zeit stieg Jesus auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm.
Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten
und mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben.
Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus – diesen Beinamen gab er dem Simon -,
Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus – ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -,
dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus
und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.
Tagesimpuls
Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten. (Mk 3,14)
Hier ist ein kleines Wörtchen mit einer großen Bedeutung. Ich meine das Wörtchen „dann“. Damit erklärt man eine Reihenfolge. Zuerst sollen die Apostel bei Jesus sein, und dann, also danach, will er sie aussenden. Wir können nur das geben, was wir haben. Damit wir etwas haben, müssen wir erst mal bei Jesus sein, bei Jesus verweilen. Dieses Verweilen bei Jesus ist Teil der Aufgabe der Apostel. Es ist sozusagen „Arbeitszeit“ und kein Hobby, keine Freizeit. Wenn man Apostel ist, dann gehört das Bei-Jesus-Sein zum Job. Aber können wir das nicht auf unser aller Leben übertragen?
Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten.
Maria von Bethanien hat Jesus gelobt, weil sie Zeit mit ihm verbrachte, obwohl ihre Schwester Martha alle Hände voll zu tun hatte (Lk 10,38ff). Ich glaube, dass wir alle erst einmal bei Jesus sein sollen, und dass Jesus uns dann, also danach, aussenden will, damit wir das tun, wozu wir berufen sind. Unser erster Ruf gilt der Gemeinschaft mit ihm, und unser zweiter Ruf gilt der jeweiligen Aufgabe, die er mir zugedacht hat. Auf mich persönlich bezogen heißt das: als erstes bin ich durch die Taufe in die Gemeinschaft mit Jesus gerufen, als zweites bin ich Priester und habe in diesem Amt bestimmte Aufgaben. Aber diese Aufgaben kann ich nicht bewältigen, wenn ich nicht jeden Tag erst Zeit mit Jesus im Gebet verbringe.
Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten.
Fragen wir uns: Kann ich das Gebet als meine erste Aufgabe erkennen und anerkennen? Oder meine ich, dafür keine Zeit zu haben? Lassen wir uns von Jesus täglich in seine Gemeinschaft rufen! Er will jeden von uns bei sich haben, bevor er ihn aussendet.
Gebet:
Jesus, ich danke dir für meine Sendung, aber ich danke dir auch, dass du mich täglich zu dir rufst, um bei dir zu verweilen. Bitte verzeih mir, dass ich mich so oft ablenken lasse. Verzeih mir, dass mir andere Aufgaben so oft wichtiger erscheinen. Hilf mir, treu und konsequent zu sein in den täglichen Gebetszeiten mit dir.
Pastor Roland Bohnen
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