03 Woche im Jahreskreis Montag
EVANGELIUM | Mk 3, 22-30 |
In jener Zeit
22sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
23Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
24Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben.
25Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben.
26Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.
27Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern.
28Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen;
29wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.
30Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.
Tagesimpuls:
Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? (Mk 3,23)
Jesus belehrt die Jünger über eine Realität, die in den Zeiten davor sehr im Dunkeln gelegen hat. Im Alten Testament gibt es nur sehr wenig Lehre über den Teufel. Und zur Zeit Jesu waren die Lehrer über diese Realitäten sehr gespalten. Einige glaubten daran, dass es Engel und böse Geister gibt, andere lehnten diesen Glauben ab. Jesus bringt Licht in diese Dunkelheit, durch ihn lernen wir die Hintergründe der Schöpfung besser zu verstehen. Jesus positioniert sich eindeutig zur Realität von bösen Geistern, auch Dämonen genannt, genauso, wie er sich auch zur Realität von Engeln bekennt. Im Gesamtkontext der ganzen Bibel verstehen wir, dass die Dämonen abgefallene Engel sind, Engel, die sich von Gott zum Bösen abgewendet haben.
Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
Die Engel gehören zur Schöpfung. Im Glaubensbekenntnis werden sie unsichtbare Welt genannt. Damit stehen sie eindeutig unter Gott. Gott ist der Mächtigere, der die Dämonen fesseln und herausschmeißen kann. Aber gegenüber uns Menschen haben die Dämonen durchaus eine große Kraft, gegen die wir ohne göttliche Hilfe nicht ankommen können. Immer wieder höre ich, dass Menschen, die sich belastet fühlen von unsichtbaren Mächten, Hilfe suchen bei nichtchristlichen Heilern oder Zauberern, die aber behaupten, ihre Energie von Gott zu bekommen. Aber auf diese Weise werden keine Teufel ausgetrieben, sondern noch schlimmere kommen hinein. Auf diese Wirklichkeit macht Jesus aufmerksam. Man kann nicht den Teufel mit dem Teufel austreiben. Wenn ich nicht Jesus um Hilfe anrufe, dann mache ich es nur noch schlimmer.
Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
Was bedeutet das für uns? Wir müssen anerkennen, dass es diese Realität, die im Glaubensbekenntnis unsichtbare Welt genannt wird, gibt. Das gehört zum Glaubensbestand unserer Kirche, der unaufgebbar ist. Im Evangelium wird ausdrücklich gesagt, dass Jesus lehrt. Kann man sich vorstellen, dass Jesus bei dieser Lehre, die wir heute im Evangelium hören, nur innerpsychische Realitäten meint? Ich kann mir das nicht vorstellen. So, wie Jesus redet, muss er den Teufel und die Dämonen als weltliche Realitäten betrachten. Für mich heißt das, dass ich Jesus unbedingt brauche, um die Macht des Bösen zu überwinden. Ich brauche den Stärkeren, den, der die Dämonen fesseln kann.
Gebet:
Jesus, jeden Morgen komme ich im Gebet zu dir. Jesus, ich weiß, dass ich dich brauche. Du allein hast die Macht, mich vor dem Bösen zu bewahren. Bitte beschütze mich, meine Familie und all die Menschen, für die ich Verantwortung habe und unseren ganzen Besitz vor jeglichen Einfluss des Bösen. Amen.
Pastor Roland Bohnen
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